Josef Kardinal Beran

tschechischer kath. Theologe; ab 1946 Erzbischof von Prag; weigerte sich, die Loyalitätserklärung für die kommunist. Partei- und Staatsführung abzugeben; 1951 von der Regierung seines Amtes enthoben; 1965 nach Ausreise Kurienkardinal in Rom

* 29. Dezember 1888 Pilsen

† 17. Mai 1969 Rom (Italien)

Wirken

Josef Beran wurde am 29. Dez. 1888 in Pilsen geboren, wo er das Gymnasium besuchte. Er absolvierte seine theologischen Studien in Pilsen und Rom und wurde am 10. Juni 1911 zum Priester geweiht. In die Heimat zurückgekehrt war er fünf Jahre Kaplan in Chyse bei Zlutice, dann in Prosek bei Prag und schließlich in einem Prager Vorort. Er gab in seiner Prager Zeit auch Religionsunterricht in Volks- und Mittelschulen. 1932 wurde er Professor für Pastoraltheologie an der Prager Karlsuniversität. In den Jahren 1933-46 war er Rektor des Prager Priesterseminars. In jenen Jahren schrieb er seine wichtigsten Bücher über psychologische und liturgische Fragen der Kirche sowie über das Zölibat. Bereits mit der Errichtung des sogenannten Protektorats geriet B. in Gegensatz zu den nationalsozialistischen Gewalthabern, die ihn im Juni 1942 verhafteten und in das Konzentrationslager Dachau verbringen ließen. Erst nach dreijähriger Haft - er sah auch noch das Lager Theresienstadt - wurde er im April 1945 befreit.

Im Nov. 1946 ...